Samstag, 23. November 2013

Finn in der Falle

"Mein Name ist Finn."

Ich war in einer verzweifelten Situation. Sie hatten mich erwischt...
Ich war unvorsichtig gewesen, zu unbedacht von Ast zu Ast gesprungen. Dann der Schmerz. Ich saß fest, in einer Falle, konnte mich nicht verwandeln. Stundenlang wand ich mich - die Schmerzen hinderten mich daran, mich zurückzuverwandeln. Nach Stunden der Qual kam ein alter Kerl daher - ein gemeiner Fallensteller - und sperrte mich in einen Eisenkäfig, aus dem es für mich kein Entkommen gab.
"Was ist mir denn da in die Falle gefangen? Eine Pelzmütze aus Eichhörnchenfell - hat auch nicht jeder", murmelte er in seinen struppigen Bart. Er hob mich mühelos mitsamt dem Käfig hoch und schaute mich gierig mit seinen geröteten und aufgequollenen Augen an - wie gerne hätte ich sie ihm ausgekratzt.

Er humpelte auf sein Gefährt zu, einen alten Esel, der an einen klapprigen Wagen festgezurrt war. Als wir uns näherten, glotzte auch er mich mit seinen dummen Augen an und gab ein müdes "Iiii-Aaaa" von sich. Der Alte lud mich auf den Wagen. Darauf standen weitere Käfige, alle mit Tüchern abgedeckt. Dann die Dunkelheit - er hatte auch mir ein Tuch übergeworfen. Aus den anderen Käfigen hörte ich eine Kakofonie an Geräuschen: Schnauben, Heulen, Wimmern, Grölen, Kratzen, Schaben... Er musste bestimmt ein Dutzend verschiedener Tiere gefangen haben.

Und los ging die holprige Fahrt. Während die Plethora an Geräuschen anschwoll, hörte ich Peitschenhiebe - so ein Schinder, er fing und tötete nicht nur Tiere ihres Felles wegen, sondern misshandelte auch seinen alten Esel.

Was hatte ich mir nur dabei gedacht, meinen Wald zu verlassen? Sie hatten mich oft genug davor gewarnt, dass außerhalb Oxysms nur Gewalt und Tod auf mich warten würden. Aber ich war neugierig gewesen, wollte etwas über die Welt erfahren. Das hatte ich nun davon.